Heute möchte ich euch den Beitrag der Gastautorin Maja Saran zur Aufführung des Deutschen Theaters in der Galerie Morgenstern nicht vorenthalten.
"Am
letzten Mittwoch, 9. Mai 2012, war das Deutsche Theater aus Göttingen
zu Gast in der Galerie Morgenstern. Aufgeführt wurde das Stück "Die
Kunst" von Yasmina Reza.
Die Vorstellung war innerhalb einer Woche ausverkauft, so dass noch zusätzliche Stuhlreihen aufgebaut werden mussten.
Diese Liäson zwischen Galerie Morgenstern und dem Deutschen Theater fand zum ersten Mal statt.
In dem Theaterstueck "Die Kunst" geht es um drei Männer.
Serge, einer der drei Freunde,
beschließt, Kunstsammler zu werden und hat 200.000 Francs in ein
vollkommen weißes Bild investiert. Dies löst eine hitzige Debatte aus
und stellt die Freundschaft der drei auf eine harte Probe, da Marc und
Yvan so ganz unterschiedliche Ansichten haben.
Winnie Karnofka, die Dramaturgin des Stückes, fasst das Stück so zusammen: Die Freundschaft steckt in einem Dilemma. Alles muss ausdiskutiert werden, denn so seien nun einmal französische Männer, wie sie die französische Theaterautorin Yasmina Reza sieht.
Die drei Schauspieler Michael Meichßner, Lutz Gebhardt und Gerd Zink, identifizierten sich mit ihren Rollen. Sie spielten nicht nur mit vollem Einsatz - es gab sogar Actionscenen - sondern auch mit viel Humor und sehr viel Einfühlungsvermögen.
Die grundsätzliche Auseinandersetzung
über die Freundschaft und das Leben, und entwickelte sich sehr
spielerisch, doch täuschte das nicht über die Ernsthaftigkeit des Ganzen
hinweg. Der Zuschauer wurde auf eine Achterbahnfahrt aus Emotionen,
Vorstellungen, Vorurteilen geschickt und in ein Netz von Konventionen,
in dem sich die drei Männer immer mehr zu verstricken schienen. Halb
lachend und halb weinend folgte man den drei Freunden, die sich und ihre
Freundschaft immer mehr in Frage stellen, und in Frage gestellt werden,
ohne wirklich Einfluss darauf nehmen zu können.
Rasender Applaus war die Belohnung für
diese gelungene Inzenierung. Die Schauspieler, die Dramaturgin und das
Team des Deutschen Theaters hatten es geschafft, in der Galerie
Morgenstern ihr Publikum mitzureißen.
Anschließend lud die Familie
Morgenstern noch zu einem Glas Sekt und einem Eichsfelder Mettwurstbrot
ein. Es gab Gelegenheit, den Schauspielern Fragen zu stellen, die
lebhaft genutzt wurde. Die Debatte des Stücks schien sich fortzusetzten:
was ist Kunst? Was bedeutet Freundschaft?
Anhand der Stimmung in der Galerie
Morgenstern war klar, dass Zuschauer wie auch Schauspieler den ganzen
Abend in vollen Zügen genossen haben."
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